Datenschutz im Alltag
Datenschutz im Alltag
Interview mit Datenschutz-Coach Heike König zum Thema
Datenschutz spielt eine sehr wichtige Rolle – im Unternehmen und im Verein genauso wie für die Privatperson. Datenschutz-Coach Heike König erläutert, worauf es im Alltag ankommt und gibt Tipps aus der Praxis.
Für wen arbeitest du?
Heike: Als Datenschutz-Coach bin ich speziell für Soloselbstständige, kleine Unternehmen und Vereine da, die den Datenschutz aktiv anpacken wollen. Dazu habe ich einen Workshop entwickelt, in dem meine Kunden schon nach 4 Stunden erste Umsetzungsergebnisse und einen Umsetzungsfahrplan in der Tasche haben und sich schnell wieder ihrem Kerngeschäft widmen können.
Warum machst du Datenschutz?
Heike: Ich finde Datenschutz ein sehr breit gefächertes Thema, was sehr spannend ist und leider oft missverstanden wird. Für die meisten Unternehmen und Vereine ist es ein lästiger Aufwand, der nur Arbeit macht und Geld kostet und vom Kerngeschäft abhält.
Woran die meisten nicht sofort denken: Datenschutz ist ein Grundrecht. Jede natürliche Person hat das Recht zu bestimmen, was mit ihren Daten passieren darf und was nicht, kann Daten anfordern und berichtigen oder löschen lassen, der Datenverarbeitung widersprechen, und bei Missbrauch der Daten bei einer Aufsichtsbehörde beschweren. Ich finde es wichtig, über diese Rechte Bescheid zu wissen.
Was hast du vorher gemacht?
Heike: Seit Juni 2005 bin ich als Internetdienstleisterin selbstständig in den Bereichen Erstellung und Optimierung von Internetauftritten. Das mache ich noch immer. Das Thema Datenschutz kam ab Sommer 2017 dazu, damit die Websites, die ich erstelle, auch wirklich sicher sind. Seit 2018 arbeite ich als Datenschutz-Coach, damit ich Kunden bei der praktischen Umsetzung ihrer Anforderungen beraten kann.
Für wen ist Datenschutz wichtig?
Heike: Für Unternehmer, weil diese dann rechtssicher aufgestellt sind und ihre Kunden ein gutes Gefühl haben können, dass ihre Daten auch wirklich rechtmäßig verarbeitet werden.
Für Vereinsvorstände, um sicher im Datenschutz nach innen und außen aufgestellt zu sein.
Für Webseitenbetreiber, damit sich ihre Besucher sicher fühlen können.
Für Privatpersonen, die als Kunden bei Unternehmen viele Rechte haben und sich gegen Datensammlung wehren können.
Hast du ein paar verständliche Beispiele für den Alltag?
Heike: Ja, da gibt es sehr viele:
• Wenn ich online einkaufe, möchte ich nur die für die Bestellung erforderlichen Daten hergeben. Denn wenn ich ein Buch bestelle, ist meine Schuhgröße uninteressant!
• Beim Surfen im Internet kann ich einwilligen oder widersprechen, dass meine Daten in die USA übermittelt oder meine Website-Aktivitäten nachverfolgt werden dürfen.
• Einen Newsletter kann ich jederzeit abbestellen.
• Wenn ein Unternehmen meine Daten für Zwecke verwendet, für die ich nicht eingewilligt habe, kann ich mich dagegen wehren, indem ich mich an das Unternehmen oder an eine Aufsichtsbehörde wende und mich beschwere.
• Ich kann lästige Werbeanrufe abwehren, indem ich nach meiner Einwilligung frage, die natürlich nicht vorliegt, und dann Widerspruch einlege, somit darf meine Telefonnummer nicht mehr für Werbeanrufe genutzt werden.
• Ebenso bestimme ich selbst, was ich in sozialen Netzwerken zeigen möchte. Häufig sehe ich dort Fotos von Kindern. Die Kinder können sich nicht wehren und werden erst viel später mitbekommen, in welche Hände ihre Bilder und Videos geraten und was damit gemacht worden ist. Die Privatsphäre-Einstellungen sollen besonders sicher gemacht werden. Gerade Kinder sind besonders schützenswert.
Welche Empfehlung hast du für unsere Leser?
Heike: Den Datenschutz und die Datensicherheit so umsetzen, damit man alle Daten rechtmäßig verarbeiten darf und die Kunden oder Vereinsmitglieder darauf vertrauen können, dass ihre Daten in guten Händen sind, was übrigens auch gut fürs Image ist. Sich gegen Datenpannen absichern, damit gerade sensible Daten gegen Fremdzugriffe wie Hackerangriffe, Diebstahl oder Verlust geschützt sind.
Keinen Grund dafür bieten, dass ehemalige Mitarbeiter oder Wettbewerber eine Angriffsfläche finden und sich bei der Aufsichtsbehörde beschweren.
Die Firmen- oder Vereins-Website absichern, damit Sie vor möglichen Abmahnungen sicher sind: aktuell unbedingt prüfen, ob externe Schriften wie Google Fonts eingebunden sind, und diese besser selbst hosten. Meinen Gutschein zum Datenschutz-Website-Check nutzen. Sich von mir bei der praktischen Umsetzung im Datenschutz beraten lassen.
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